RINGEN

Beim Ringen werden zwei Stilarten unterschieden:

Freistil: Der gesamte Körper, vom Kopf bis zu den Füßen, gilt als Angriffsfläche. Das gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf (siehe Hauptartikel Freistilringen).

Griechisch-Römisch (kurz auch Greco): Nur der Körper oberhalb der Gürtellinie gilt als Angriffsfläche. Dies gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf (siehe Hauptartikel Griechisch-römisches Ringen).

Der Mattenrichter zeigt durch Armheben den Kampfsieger an

Frauenringen (Freistil) ist erst seit dem Jahr 2004 olympisch

Ein Ringer zielt generell darauf hin, seinen Gegner aus dem Stand in die Bodenlage und mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen (Schultersieg). Dabei kommen als Techniken Würfe, Schleuder- und Hebelgriffe zum Einsatz. Schläge, Tritte, Stöße und Würgeansätze sind verboten. Die Kampfleitung und die Wertung der Grifftechniken übernimmt entweder der Kampfrichter oder ein Kampfgericht aus drei Wertungsrichtern. Sieger ist, wer am Ende der Kampfzeit die meisten Punkte gesammelt hat oder wer vorher seinen Gegner auf beide Schultern gebracht („geschultert“ oder „gepinnt“) hat.

Im Jahr 2005 wurde vom Weltverband FILA ein neues Reglement eingeführt. Die Regeländerungen sollen einen aktiveren Kampf und vor allem einen spannenderen, publikumswirksameren Sport aus dem Ringen machen. Beide Kontrahenten sind gezwungen, schneller als zuvor zu agieren, um das Punkten des Gegners zu verhindern. Allerdings sind die Regeländerungen heftig umstritten.

Gemäß den geänderten Regeln wird international und in Turnierkämpfen in drei Kampfrunden gerungen; In Mannschaftskämpfen wird zwei mal drei Minuten mit 30 Sekunden Pause gerungen. Sieger ist, wer nach sechs Minuten die meisten Punkte gesammelt hat. Der Schultersieg beendet den Kampf sofort.

Eine Runde gewinnt derjenige vorzeitig, der völlig unabhängig vom Gesamt-Punktestand zwei Drei-Punkte-Wertungen oder eine Fünf-Punkte-Wertung erzielt. Ein Unterschied von sechs Punkten beendet ebenfalls die Runde. Beendet keiner der beiden Kontrahenten die Runde vorzeitig, siegt bei Punktgleichheit der Ringer mit den wenigsten Verwarnungen. Bei weiterem Gleichstand entscheidet die höchste Einzelwertung – sind diese weiterhin gleich hoch, bestimmt die letzte erzielte Wertung den Sieger.

Der Ablauf einer einzelnen Runde unterscheidet sich in den beiden Stilarten.

Griechisch-römisches Ringen

Im griechisch-römischen Ringkampf erfolgt zunächst 90 Sekunden Standkampf, anschließend 30 Sekunden Bodenkampf, wobei ein Ringer der Obermann/Angreifer ist. Obermann wird grundsätzlich der Ringer, der nach den im vorherigen Absatz genannten Kriterien Rundensieger wäre. Bei absolutem Gleichstand entscheidet der Kampfrichter, im Mannschaftskampf, wer der führende oder aktivere Kämpfer war und wer Obermann sein darf. Erzielt ein Ringer in den 30 Sekunden, in denen er Obermann ist, keine Wertung, so erhält sein Gegner beim Stand von 0:0 einen Punkt zugesprochen und gewinnt die Runde.

Im Turnier bzw. Einzelwettkampf wird in der ersten Runde, bei absolutem Gleichstand, der Ringer im roten Trikot zuerst Obermann. Steht es in der zweiten Runde nach Ablauf von einer Minute und 30 Sekunden, nach allen genannten Kriterien wieder 0:0 wird der Ringer im blauen Trikot Obermann.

Sollte es eine dritte Runde geben und wieder absoluter Gleichstand herrschen entscheidet das Los über den Obermann (Wurfscheibe bzw. Münze mit roter und blauer Seite). Sollte ein Ringer vor dem angeordneten Bodenkampf einen Punkt erzielt haben wird er automatisch Obermann. Sein Gegner erhält nach Ablauf der Zeit keine Extrawertung, wenn keine Aktion seitens des Obermannes erfolgt.

Ab der B-Jugend hat der Obermann/Angreifer seine Hände auf den Rücken des Gegners zu legen oder zum verkehrten Ausheber zu fassen.

Freistilringen

Wurde vor Ablauf der Zeit keine Wertung erzielt, muss der passive Ringer in die Bodenlage gehen und es wird nach Anpfiff des Schiedsrichters ausgerungen. Der Gegner hat vom Anpfiff an 30 Sekunden Zeit, eine Wertung zu erzielen. Sein Gegner hat die Aufgabe, das zu verhindern oder selbst eine Wertung zu erreichen.

Gewichtsklassen

Derzeit sind die Gewichtsklassen bei den Männern verteilt im Bereich zwischen 57 und 130 kg Körpergewicht. Bei den Frauen gibt es Gewichtsklassen im Bereich von 48 bis 75 kg. Bei den Frauen und Männern gibt es je sieben Gewichtsklassen.